Mar 12 2021
/
Benutzerdefinierte Zielgruppen in Google Suchanzeigen
Zielgruppen auf Google Ads galten lange Zeit als Instrument für Display-Kampagnen. Doch die Ausrichtung auf Zielgruppen kann auch zu besseren Ergebnissen in Suchanzeigen verhelfen.
Benutzerdefinierte Zielgruppen auf Google sind nicht neu, doch die Definition dieser Zielgruppen unterging Ende 2020 einer großen Veränderung. Während zuvor klar zwischen Absicht und Interesse unterschieden wurde, basieren die neuen Gruppen auf detaillierten Targeting-Optionen mit der Möglichkeit, verschiedene Gruppen einfach zu kombinieren. Die neuen benutzerdefinierten Zielgruppen bergen großen Potenzial, um auch in Suchkampagnen effektivere Anzeigen zu schalten.
Was bedeutet Ausrichtung auf Zielgruppen?
Zielgruppen auf Google sind Nutzer, die aufgrund verschiedener Merkmale wie ihren Absichten, sowie ihren Interessen und Gewohnheiten gruppiert werden. Für die Definition dieser Zielgruppen stehen viele Kategorien zur Auswahl, die von Google basierend auf dem Suchverhalten und anderen Online-Aktivitäten ermittelt werden.
Durch die Ausrichtung auf Zielgruppen können sowohl in Such- als auch in Display-Kampagnen Anzeigen speziell an die Nutzer ausgeliefert werden, die sich für die ausgewählten Kategorien interessieren.
Welche Zielgruppen gibt es in Suchkampagnen?
Für Textanzeigen auf Google stehen verschiedene Möglichkeiten zur Gruppierung zur Verfügung.
- Gemeinsame Interessen
- Detaillierte demographische Merkmale
- Kaufbereite Zielgruppen
- Kunden aus eigenen CRM-Daten
- Remarketing
- Ähnliche Zielgruppen
Neben diesen bestehenden Optionen gibt es zudem die Kategorie ähnliche Zielgruppen. Durch diese Zielgruppen-Definition können Nutzer erreicht werden, die ähnliche Interessen wie beispielsweise bestehende Kunden oder Besucher der Webseite haben, ohne die jeweiligen Interessen selbst einsehen zu können.
Schritt 1: Neue Zielgruppen erstellen
Unter dem Werkzeugsymbol in der gemeinsam genutzten Bibliothek findet sich der Unterpunkt Zielgruppenverwaltung. Hier lassen sich Zielgruppenlisten bearbeiten und hinzufügen. Neben der Zielgruppen für Remarketing-Kampagnen auf Google findet sich ein Reiter für benutzerdefinierte Zielgruppen.
Über das Plus-Symbol kann eine neue Zielgruppe erstellt werden. In der neuen Version der Google Zielgruppen stehen zwei Optionen zur Verfügung: Nutzer mit einem dieser Interessengebiete oder einer dieser Kaufabsichten und Nutzer, die auf Google nach einem dieser Begriffe gesucht haben. Für beide Optionen lassen sich eigene Begriffe eintragen, wobei Google bei bestehenden Konten auch erste Ideen vorschlägt.
Zudem besteht die Möglichkeit, Webseiten anzugeben, die ein idealer Kunde möglicherweise besucht. Google kann dadurch Nutzer einschließen, die diese oder ähnliche Webseiten besuchten.
Schritt 2: Zielgruppen zu einer Kampagne hinzufügen
Innerhalb einer Kampagne oder Anzeigengruppe im Menüpunkt Zielgruppen können die bereits erstellten Zielgruppen ausgewählt und zur Kampagne hinzugefügt werden.
Ausrichtung: Dies bedeutet, dass die Anzeigen nur für diese Zielgruppe ausgespielt werden. Wenn ein Nutzer also nicht zu der definierten Zielgruppe gehört und eines der angegeben Keywords in der Suche eingibt, sieht er die Anzeige nicht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Durch Zielgruppen können wir Kampagnen kontrollieren und nicht relevante Impressionen und Klicks vermeiden, wodurch die Kosten sinken. Allerdings kann diese Einstellung die Reichweite der Anzeigen deutlich einschränken und sollte nur dann angewandt werden, wenn das Suchvolumen ausreichend hoch ist und wir uns sicher sein können, dass tatsächlich nur diese Zielgruppe für uns interessant ist.
Beobachtung: In diesem Fall wird die Reichweite der Anzeigen nicht eingeschränkt. Das Hinzufügen der Zielgruppe hat keinerlei Auswirkung auf die Ergebnisse der Kampagne, sondern dient in einem ersten Schritt lediglich der Datensammlung. Ist eine Zielgruppe hinzugefügt können die üblichen Kampagnen-Daten, wie beispielsweise Impressionen, Klicks und Abschlüsse nun auch gesondert für diese Zielgruppe eingesehen werden. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Zielgruppe besonders gute oder besonders schlechte Ergebnisse bringt, kann eine prozentuale Gebotsanpassung vorgenommen werden.
In den meisten Fällen bietet es sich an, die Einstellung Beobachtung zu übernehmen und anschließend die Gebote basierend auf den Daten der Kampagnen anzupassen. So können beispielsweise Gebote für Gruppen mit besonders hohen Abschlussraten erhöht werden, um mehr Suchende mit ähnlichem Nutzerverhalten zu erreichen. Wie so oft ist von hoher Bedeutung, sich dabei am ROI oder CPA zu orientieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Die Ausrichtung auf Zielgruppen und ihre neue Definition ermöglicht es, detaillierte Daten zu verschiedensten Nutzer- und Interessengruppen zu sammeln. Egal, ob Anzeigen ausschließlich an diese Nutzer ausgespielt, oder lediglich Gebotsanpassungen vorgenommen werden – spätestens mit neuen benutzerdefinierten Optionen sollten Zielgruppen nicht mehr nur Display-Kampagnen angehören.