Jul 23 2021
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Das neue Verwarnungssystem auf Google
Ab September 2021 führt Google ein neues Pilotprogramm mit drei Verwarnstufen für wiederholte Verstöße gegen die Werberichtlinien ein. Was bedeutet dies für Werbetreibende?
Google will Werbetreibende mehr in die Verantwortung nehmen und Verstöße gegen die Richtlinien vermeiden. Wiederholte Verstöße können zu einer zeitweisen oder kompletten Sperrung des Werbekontos führen.
Wie funktioniert das neue Verwarnungssystem?
Anzeigen, die nicht zulässig sind, werden nun mit zusätzlichen Strafen belegt. Bei jeder Warnung oder Verwarnung erhält der Werbetreibende eine E-Mail. Bei jeder Verwarnung müssen die Verstöße behoben und ein Bestätigungsformular ausgefüllt werden.
Verwarnungen laufen nach 90 Tagen ab, jedoch wartet Google nicht bis zur dritten Verwarnung, um Konsequenzen zu ziehen. Schon ab der ersten Verwarnung drohen zeitliche Einschränkungen des Werbekontos.
Nach und nach sollen mehr oder gar alle Richtlinien in das neue Verwarnungssystem einfließen. Anfangs werden allerdings nur die folgenden Richtlinien berücksichtigt:
- Unlauteres Verhalten ermöglichen
- Nicht freigegebene Substanzen
- Gefährliche Produkte oder Dienstleistungen
Warum diese Änderung für alle Werbetreibenden wichtig ist
Die Regelung selbst trifft auf großes Verständnis in der Google-Community, doch ihre Anwendung sorgt für Unruhe. Ein Großteil der Marketer, die auf Google aktiv sind, verstoßen nicht bewusst gegen Regeln. Die meisten von ihnen tun dies nicht einmal unbewusst. Dennoch sehen viele Werbetreibende diese neue Regelung als Gefahr.
Überprüfungsprozesse seitens Google werden hauptsächlich maschinell, also nicht von Menschenhand, durchgeführt. Und obwohl sowohl künstliche Intelligenz als auch automatische Überprüfungen eine hohe Trefferquote haben, sind sie nicht frei von Fehlern. Zu Unrecht abgelehnte Anzeigen, die dann nach einer weiteren Revision freigeschaltet werden, sind beispielsweise keine Seltenheit. Sogar Anzeigen, die durch eine solche manuelle Revision freigeschaltet wurden, werden häufig nochmals maschinell aus demselben Grund wie zu Beginn abgelehnt. Im neuen System wäre dies schon die erste Verwarnung und könnte eine temporäre Kontosperre zur Folge haben.
Durch das neue System wird es besonders wichtig, bei zu Unrecht abgelehnten Anzeigen Einspruch gegen die Maßnahmen einzulegen, um Konsequenzen für fälschlich abgelehnte Anzeigen zu vermeiden. Die unter Google Marketern oft weniger beliebte Kommunikation mit Vertretern von Google gewinnt an Bedeutung und wird kaum zu vermeiden sein. Auch wenn diese Prozesse oft viel Zeit in Anspruch nehmen, sind sie ein Kompromiss den Werbetreibende eingehen müssen, sollte das Konto erste Warnungen erhalten.
Das neue Verwarnungssystem auf Google soll für mehr Transparenz und bessere Einhaltung der Regeln sorgen – die teils inkorrekte Überprüfung der Einhaltung sorgt allerdings für Ungewissheit. Ab September sollten alle Konten genauestens überwacht werden, um bei möglichen Warnungen schnell zu reagieren und Konsequenzen zu vermeiden.